Pflichtsieg, mehr nicht
Das mit den Tasmanian Devils zwar der 3.platzierte der Gruppe 7A zu Gast war, war ein weiterer Dreier Pflicht. Zudem wollte man den Abstand an den Leader nicht unnötig Vergrößern. Dass die Seelandhalle nicht bis auf den letzten Platz ausverkauft war, lag wohl daran, dass die drei Kantonsrivalen (SCB, SCL, EHCB) ebenfalls Heimspiele hatten. Doch keinen Grund nicht Hockey zu spielen oder etwa doch wie sich später rausstellen sollte?
Miserabler Start auf alle Fälle für die einheimischen Biber, denn das erste Bully ging gleich verloren und der zielstrebige 1.Angriff über die linke Seite sorgte gleich einmal für Ernüchterung. 0:1 nach nur gerade 14 Sekunden für die Tasmanian Devils, die mit einem Schlagschuss aus spitzem Winkel das Scoore eröffneten. Die Biber sicherlich geschockt, aber postwendend mit der ersten gefährlichen Aktion nach einer Minute durch M.Brocco. Noch blieb der Treffer verwehrt. Dieser war aber nach 02:07 dann Tatsache. P.Siffert schaltete sich mit in den Angriff ein und bediente H.Siffert mustergültig, dass dieser nur noch einschieben musste. War das der Beginn des Bibersturmlaufs? Zwar konnte gut eine Minute später wieder M.Brocco alleine vor dem gegnerischen Tor für Gefahr sorgen, doch sein Backhand-Abschluss wurde vom Schlussmann (ehemaliger Biber) im Devilsgehäuse pariert. Das Spiel plätscherte dann in der Folge so vor sich hin. Für einen wahren Hockeyliebhaber sicher kein Hingucker. Die Gäste vermochten mit ihrem eher gemächlichen Spielaufbau, aber stets überlegt und passgenauen Spielweise für mehr Gefahr zu sorgen. So wirkte nach 06:20 ein Pfostenknaller wie eine Alarmglocke seitens der Biber. Wie aus dem Winterschlaf heraus erwachten die Biber kurzerhand. Nach einem schnellen Konter blieb dem Duo H.Siffert/L.Pfeiffer der Treffer vorerst verwehrt. Doch durch energisches Nachsetzen konnte die Scheibe in der gegnerischen Zone zurück erobert werden und im zweiten Anlauf doch noch im Gehäuse versenkt werden. 2:1 nach 08:25 durch den Treffer von L-Pfeiffer auf Pass von H.Siffert. Die Devils nach dem Treffer noch nicht ganz bei der Sache, so bot sich kurz nach dem Anspiel eine weitere 1-0 Abschlussposition für den Captain des SCB, doch diesmal scheiterte er im Abschluss. Nach 08:59 dann die erste Bewährungsprobe für das Heimteam – Boxplay stand an. Als müssten die Biber erst in Unterzahl spielen, um endlich überlegt und konzentriert ans Werk zu gehen. So bot sich den Devils gar nie ernsthaft in Puckbesitz zu kommen oder sogar für Gefahr zu sorgen. Im Gegenteil, ein Spielaufbau in der eigenen Zone wurde durch das energische Vorchecking bzw. Nachsetzen durch St.Leiser auf der rechten Seite auf Bullyhöhe an der Bande unterbunden. Nach einem Sturmlauf ums Tor herum genügte ein „Zuckerpass“ in den Slot, wo der anstürmende M.Brocco den schwarzen Kobold in die Maschen haute. 3:1 stand es durch den Shorthander nach 09:37 für die Einheimischen, ohne dabei wirklich zu überzeugen. Auch mit der Zweitoreführung im Rücken spielte der SCB nicht das Hockey, das man sich gewohnt. So war der Spielaufbau aus der eigenen Zone heraus miserabel, ein korrektes Anlauf/Anbieten der Vorderleute fast inexistent und wenn sich einmal eine Abschlussmöglichkeit ergab, fand die Scheibe nicht den Weg aufs Tor. So resultierten fast nur noch Weitschüsse. So brauchte es wieder einen kleinen Weckruf für die Biber. So war es der SCB-Keeper A.Ulmann der nach 12:30 seine schnelle Fanghand zückte und die Grosschance der Devils zunichtemachte. Wieder folgte ein kleines Aufbäumen des Heimteams das vehement auf einen weiteren Treffer drückte. Doch die Gäste blieben mit ihrer „einfachen“ aber effizienten Spielweise stets gefährlich, so auch nach 13:47, welches wiederum das Eingreiffen des SCB-Schlussmanns benötigte. Als nach 14:55 ein abgelenkter Schuss das SCB-Tor nur knapp verfehlte und nach 16:14 die Latte für die Biber rettete, lag der Anschlusstreffer eher in der Luft als ein weiterer Bibertreffer. Erst 2 Minuten vor Drittelsende kam endlich wieder einmal Gefahr auf vor dem Gästetor. M.Reber um kurvte aus der Mittelzone heraus fast Alle, erst am Schlussmann der Devils scheiterte er. Doch im Gegenzug sorgten die Gäste wieder für Gefahr. Zu larifari agierten die Biber kurz vor der Pause in der eigenen Zone. Anstatt die erkämpfte scheibe aus der eigenen Zone zu spielen, vertändelte man diese durch grobe Schnitzer. Dies ermöglichte den Devils 70 Sekunden vor der Pause noch einmal eine ausgezeichnete Abschlussmöglichkeit aus 2-3 Meter aus dem Slot heraus. Jetzt waren sich die Gäste schon fast zu sicher, denn anders ist der treffer 31 Sekunden vor Drittelpause durch Ph.Marti nicht zu erklären. Bitter für die aufopfernd spielenden Devils. Und es hätte für sie sogar noch schlimmer kommen können. 3 Sekunden vor der Sirene konnte L.Pfeiffer noch einmal alleine aufs Tor loslaufen – doch es blieb dabei, mit der 4:1 Führung ging es in die Pause.
Mit dem Gewinn des Bullys verlief der Start in den Mittelabschnitt schon fast erfolgreich. So gewann man doch in vorangegangen zwanzig Minuten kein einziges. Mit der anschliessenden Druckphase glaubte man endlich den wahren SC Biberen zu sehen. Diese Hoffnung wurde nach 21:55 gestärkt, als sich das erste Powerplay bot. Doch wieder verkehrte Welten. Die Biber kamen fast nicht aus der eigenen Zone heraus und benötigten sagenhafte 35 Sekunden, um überhaupt in die gegnerische Zone zu gelangen. Doch das war es dann schon in Sachen Powerplay. Das Geschehen fand danach nur noch in der Mittelzone statt. So resultierte kein einziger Schuss oder keine Abschlussmöglichkeit in zwei Minuten Überzahl! Die Gäste spielten weiterhin ihr Spiel und kamen immer wieder mit einfachen spielerischen Mittel zu Schussgelegenheiten in der Zone de Biber. So konnten die Biber froh sein, dass A.Ulmann auf der Höhe des Geschehens war und durch seine Paraden nach 25:49 und einem weiteren BIGSAVE nach 26:05 dass es beim alten Spielstand blieb. Kurze Zeit später endlich wieder ein Lebenszeichen des SCB. Nach einem schnellen Gegenangriff nach 27:32 über die rechte Seite vergab Th.Grau nach schönem Zuspiel aus einem Meter vor dem Tor einen 100%tigen. Für einmal setzte man aber hinter dem Tor nach, eroberte noch einmal die Scheibe und nach Hereingabe in den Slot vergab ein weiterer Biber nach einer Volleyabnahme nur Sekunden später eine tolle Gelegenheit. Knappe 60 Sekunden später die fast gleiche Ausgangslage. Ch.Berger überlief über den rechten Flügel alle, doch A.Schumacher konnte das genau Zuspiel nicht verwehrten (über die Scheibe gehauen). Dann endlich doch noch der erste Torjubel im Mittelabschnitt für das Heimteam. St.Leiser fing einen Pass in der Mittelzone ab und tankte sich auf der linken Seite druch und versenkte die Scheibe flach in der langen unteren Ecke – 5:1 zur Spielhälfte für den SCB. Der Speaker konnte noch nicht einmal den Treffer ansagen, so nahm schon Sekunden später ein Biber Platz in der Kühlbox. Doch die Biber verteidigten optimal so dass kein einziger Schuss aufs Bibergehäuse kam. Es bot sich sogar eine Gelegenheit zum Shorthander, doch der Steilpass an die Blaue auf T.Gasser war ein Hauch zu „steil“. Als der SC Biberen wieder komplett war, bot sich ihrerseits das Scoore in Überzahl zu erhöhen. Doch auch der SCB konnte keinen Nutzen daraus ziehen. Kurz nach Ablauf der Strafe ein weiterer Lattenschuss, diesmal war es P.Siffert der aus spitzem Winkel die Umrandung traf. In der restlichen Spielzeit des Mittelabschnittes flachte das Spiel zunehmend ab (falls das überhaupt noch möglich war), viele Fehler üben und drüben. Wer jetzt noch im Stadion war, hätte spätestens jetzt Anrecht auf die „Geld zurück Garantie“. So wurde das Ausharren zumindest noch mit einem weiteren Treffer 7 Sekunden vor der zweiten Drittelspause entschädigt. T.Gasser mit kurzem Passspiel an die gegnerische blaue Linie direkt vor der Spielerbank des SCB. P.Herrli marschierte in der Manier eines eiskalten Torjägers los und versenkte die Scheibe mit einem Schuss vom Bullypunkt flach in die lange Ecke.
Im Schlussabschnitt war es Th.Grau der nach 45 Sekunden die ersten Akzente setzte. Mit einem Schuss aus 4-5 Meter blieb ihm jedoch ein Treffer vergönnt. Nach 42:03 stand eine neue Bewährungsprobe im Boxplay für das Team von Coach Röfe Walther an. Ohne nennenswertes verstrichen die zwei Minuten aber in nu. Aber auch der SC Biberen machte es kurze Zeit später nicht besser. Unter dem Prädikat „Himmutruurig“ konnte das Powerplay abgehackt werden. Man musste sich schon bis zur 48.Minute gedulden, ehe es die Formation um Ph.Marti war, welche aus dem Spiel heraus Torchancen erarbeiteten und eine kleine Druckphase einleitete. Doch just in diesem Moment kamen das erste Mal an diesem Abend Emotionen auf. Nach einem kurzen Gerangel vor der gegnerischen Spielerbank hagelte es noch ein paar kleine Strafen. Kurz nach dem A.Ulmann wieder einmal mit einem Bigsave eine weitere Chance der Devils zu Nichte machte, folgte eine weitere Gelegenheit zum Powerplay nach 50:45. Spielerisch weiterhin auf Talfahrt kreierte der SCB nicht wirklich etwas Kreatives. Einzig L.Pfeiffer hatte mit einem erneuten Energieanfall über die linke Seite eine 1-0 Abschlussmöglichkeit, doch der Bachhandabschluss endete ein weiteres Mal am Pfosten. Die letzten Minuten dann noch Geplänkel und Strafen. Ausser dem Schlussmann im SCB-Tor hatten die restlichen Spieler den so schien es, eingestellt. A.Ulmann trieb mit seiner schnellen Fanghand die Gegner schier zur Weißglut. Ansonsten änderte sich nichts mehr und es blieb beim 6:1.
Ob es an der späten Spielzeit lag, den doch zahlreichen Spielen in den letzten Tagen und ev. müden Beinen – egal, sofort abhacken und nach vorne schauen. Der 3er ist eingefahren, Pflicht erfüllt und Pasta. Auch ein Alpenvulkan hätte heute Abend die müden Biber nicht wecken können. Also schauen wir positiv nach vorne und zeigen eine Trotzreaktion am nächsten Sonntag. Vougas u nüt angers